Dienstag, 3. Februar 2015

Das Neue Testament – verfälscht oder vertrauenswürdig?

Traktat zum Download: hier
Lieber Leser,
die Vorstellung, dass unsere heutige Bibel durch einen längeren Überlieferungsprozess verfälscht wurde, ist sehr verbreitet. Zum Beispiel ist es im Islam ausgemachte Sache, dass sowohl das Alte als auch das Neue Testament bewusst verfälscht worden seien. Ähnliche Behauptungen werden von Bestsellerautoren wie Michael Baigent (Die Gottesmacher) oder Dan Brown (Sakrileg) verbreitet.

Häufig wird in diesem Zusammenhang auch das Stille-Post Argument gebracht: Bei Stille-Post denkt sich aus einer Gruppe die Person A einen Satz aus und sagt diesen der Person B leise ins Ohr. Person B wiederum sagt den Satz Person C ins Ohr, und so weiter. Meist kommt dann am Ende ein völlig anderer Satz heraus, als ihn Person A sich ursprünglich ausgedacht hat. Dies kann daran liegen, dass eine Person nicht richtig verstanden hat, was ihr ins Ohr gesagt wurde, und deshalb einen verfälschten Satz weitergibt. Möglich ist auch, dass eine Person gar bewusst etwas anderes weitergibt, als was ihr gesagt wurde. Auf dieselbe Weise wie der Anfangssatz bei Stille-Post verfälscht wurde, sei auch der Inhalt des Neuen Testaments über die Jahrhunderte verfälscht worden. Das klingt zunächst plausibel – aber ist es das auch tatsächlich?

Abfassungszeit des Neuen Testaments

 

Das Neue Testament bildet zusammen mit dem Alten Testament den Inhalt der Bibel. Das NT ist sozusagen der zweite Teil der Bibel (nach dem AT) und umfasst insgesamt 27 Bücher von 8 Autoren, darunter zum Beispiel die Apostel Matthäus, Petrus und Paulus oder der Evangelist Lukas. Inhaltlich beginnt es mit den vier Evangelien (Lebensgeschichte und Wirken Jesu) und der Apostelgeschichte, umfasst dann im Wesentlichen noch Lehrbriefe an damalige Gemeinden und endet mit der Offenbarung des Johannes. Die einzelnen Bücher wurden zwischen 50 n. Chr. (Jakobusbrief) und 95 n. Chr. (Offenbarung des Johannes) geschrieben. Der Tod Jesu ereignete sich um das Jahr 30 n. Chr. Sämtliche Bücher des NT wurden also recht zeitnah nach den Ereignissen geschrieben und deren Abfassungszeit liegt durchweg im Zeitraum der Augenzeugengeneration.

Schon von der Apostelzeit an wurden Schriften von Häretikern wissentlich verfälscht. Dies geht zum Beispiel aus 2Thessalonicher 2,2 hervor, wo Paulus schreibt: »Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken jagen […] durch einen angeblich von uns stammenden Brief.« oder auch aus 2Korinther 4,2: »Wir lehnen die schändlichen Heimlichkeiten ab; wir gehen nicht mit Hinterlist um und fälschen auch nicht das Wort Gottes.«

Es war daher von großer Wichtigkeit, Gewissheit in der Frage zu erlangen, welche Schriften wirklich authentisch sind und welche nicht. Einen Katalog der als authentisch angesehenen Schriften findet man daher schon früh bei verschiedenen Kirchenvätern. Schließlich wurde 393 n. Chr. auf der Synode von Hippo die Kanonizität der verschiedenen Bücher des NT festgestellt. Die Betonung liegt auf festgestellt, nicht festgelegt. Es gab schon lange zuvor weitgehend Konsens darüber, welche Schriften wirklich authentisch sind. Nur bei einigen wenigen gab es unterschiedliche Ansichten.

Überlieferung des Neuen Testaments

 

Die Urschriften (sog. Autographen) der Bücher des NT sind nicht erhalten geblieben. Wir können aber auf eine beeindruckende Zahl von Abschriften (Manuskripte) zurückgreifen. Gemäß Lennox gibt es 5664 vollständige oder Teilmanuskripte des NT im griechischen Urtext; über 9000 weitere Manuskripte liegen in Form von frühen Übersetzungen ins Lateinische, Syrische, Koptische usw. vor. Daneben finden sich in den Schriften der frühen Kirchenväter 38 289 Zitate aus dem NT. Selbst wenn keine einzige Abschrift des NT erhalten geblieben wäre, könnte man den Inhalt fast vollständig (bis auf 11 Verse) aus den Zitaten der Kirchenväter rekonstruieren.

Zum Vergleich: Das antike säkulare Werk, für das am meisten Belegmaterial vorliegt, ist Homers Ilias mit 643 Manuskripten. Die Zeitspanne zwischen dem Original und dem ersten bis heute erhaltenen Manuskript beträgt bei der Ilias ca. 1000 Jahre, beim NT sind es etwa 250 Jahre. Weitere Schriften, zum Beispiel von antiken Philosophen wie Platon, sind noch weitaus schlechter bezeugt als die Ilias – und trotzdem zweifelt niemand an deren Authentizität. Das NT dagegen ist von allen Seiten unter Beschuss. Hier wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen – vermutlich weil der Inhalt vielen Menschen einfach zu anstößig ist.

Wichtige Manuskripte des Neuen Testaments

 

Nachfolgend werden einige wichtige Manuskripte des NT aufgelistet:

  • Papyrus 46: Enthält fast alle Paulusbriefe und wird allgemein auf das Jahr 175–225 n. Chr. datiert. Der koreanische Forscher Young Kyu Kim datiert Papyrus 46 nach eingehender Untersuchung auf 75–100 n. Chr.
  • Papyrus 66: Enthält den größten Teil des Johannes-Evangeliums und wird allgemein auf 150–200 n. Chr. datiert. Herbert Hunger, ehemaliger Direktor der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, datierte Papyrus 66 auf 125 n. Chr.
  • Papyrus 52: Ist ein etwa handtellergroßes Fragment und enthält Teile der Verse von Johannes 18,31 bis Johannes 19,3. Es wird allgemein auf das Jahr 125 n. Chr. datiert.
  • Papyrus 75: Enthält jeweils die Hälfte des Lukas- und des Johannes-Evangeliums und wird allgemein auf 200 n. Chr. datiert.
  • Papyrus 64 / Papyrus 67: Enthält einige Verse aus Matthäus 26 und wird allgemein auf 200 n. Chr. datiert. Der Papyrologe Carsten-Peter Thiede datierte Papyrus 64 / Papyrus 67 auf vor 66 n. Chr.
  • Papyrus 45: Enthält Teile aller vier Evangelien und der Apostelgeschichte und wird auf 250 n. Chr. datiert.
  • Codex Sinaiticus: Enthält unter anderem das gesamte NT und wird auf 330–360 n. Chr. datiert.
  • Codex Vaticanus: Enthält unter anderem weite Teile des NT und wird auf 325–350 n. Chr. datiert.
Bedenkt man, dass das Johannes-Evangelium ursprünglich um 90 n. Chr. geschrieben wurde und wir mit Papyrus 66 ein fast vollständiges Manuskript aus 150–200 n. Chr. haben, so erscheint es absurd, annehmen zu wollen, dass der Text innerhalb von maximal 60–110 Jahren durch Abschreibfehler großartig verfälscht worden sei. Man kann daher davon ausgehen, dass Papyrus 66 den Urtext des Johannes-Evangeliums getreu widergibt. Andernfalls müsste man eine mutwillige Fälschung unterstellen, für die es wohl keine Belege gibt. 

Neutestamentliche Textkritik

 

Die neutestamentliche Textkritik beschäftigt sich mit der Rekonstruktion des ursprünglichen Bibeltextes aus den vorhandenen Abschriften. Dabei werden durch Vergleiche der Abschriften untereinander etwa Schreibfehler, Wortauslassungen, Worteinfügungen oder ähnliches korrigiert. Ein anschauliches Beispiel soll dies verdeutlichen.

Die nachfolgenden Sätze seien jeweils aus einem Diktat von Schülern entnommen, die Deutsch als Fremdsprache lernen. Die Aufgabe bestehe nun darin, aus diesen Sätzen das Original des Lehrers zu rekonstruieren.

  1. Der Mann ging inhs schöne Haus.
  2. Dr Mann ins Haus.
  3. Der Mann ging durchs Hxus.
  4. Der Frau geht ins Haus.

Obwohl jeder einzelne dieser Sätze Fehler enthält (Rechtschreibung, Grammatik, Auslassung, Einfügung, Sinnänderung) können wir ohne Probleme den ursprünglichen Satz rekonstruieren – nämlich: Der Mann ging ins Haus. Ähnlich wird in der Textkritik auch verfahren, jedoch sind die Abschriften des NT bei weitem nicht so stark verfälscht wie in unserem Beispiel, und häufig hat man auch eine viel größere Anzahl von Textzeugen als in unserem Beispiel.

Vergleicht man ein NT, das auf dem aktuellen Stand der Forschung basiert (z. B. Elberfelder Übersetzung), mit dem NT der Luther-Bibel von 1545, so wird man inhaltlich praktisch keinen Unterschied feststellen. Das heißt, dass das NT der Reformationszeit praktisch identisch war mit dem heutigen. Das ist bemerkenswert, da Luther bei seiner Übersetzung auf das griechische Neue Testament von Erasmus von Rotterdam zurückgriff, Erasmus aber nur einige wenige Handschriften vorlagen. Aber selbst diese wenigen, späten Handschriften waren inhaltlich weitgehend identisch mit dem NT, das wir heute haben.[1] Erasmus, Luther und viele andere hätten mit größerem Recht die Überlieferungsqualität des NT infrage stellen können, da ihnen nur wenige Handschriften vorlagen. Sie taten es aber nicht – und wie wir heute wissen, haben sie gut daran getan.

Fälschungsvorwürfe

 

Es gibt den Vorwurf, dass Kaiser Konstantin[2], als das Christentum zur Staatsreligion wurde, die Bibeln zensieren ließ. In diesem Zusammenhang habe er Jesus Christus zum Sohn Gottes erhoben, davor sei die Gottheit Jesu in der Christenheit unbekannt gewesen. Dieses Argument ist sehr leicht zu entkräften: Papyrus 66 enthält, wie schon angesprochen, weite Teile des Johannes-Evangeliums und wird auf spätestens 200 n. Chr. datiert. Selbstverständlich wird Jesus Christus auch in dieser sehr alten Handschrift als der dargestellt, der er ist: Menschgewordener Sohn Gottes.

Anhand von Papyrus 66 können wir uns auch die Frage stellen: Inwiefern wäre es denn überhaupt möglich gewesen, dass sich eine Verfälschung des Bibeltextes in die Überlieferung hätte einschleichen können? Papyrus 66 wurde etwa 60–110 Jahre nach der Urschrift angefertigt. In dieser kurzen Zeitspanne ist eine nennenswerte Verfälschung durch Abschreibfehler auszuschließen. Sollte es daher eine Verfälschung innerhalb dieser Zeitspanne gegeben haben, so müsste diese auf einer mutwilligen Fälschung beruhen. Wir stellen dazu nun das folgende Gedankenexperiment an:

Nehmen wir an, der Apostel Johannes hätte sein Evangelium im Jahr 90 abgefasst, was das allgemein akzeptierte Datum ist. Nehmen wir weiter an, dass von dieser Urschrift innerhalb von 5 Jahren 3 handschriftliche Kopien durch Abschreiber angefertigt wurden. Es hätte dann im Jahr 95 also insgesamt 4 Exemplare des Johannes-Evangeliums gegeben (1 Urschrift + 3 Kopien). Gehen wir weiter davon aus, dass auch von diesen 4 Exemplaren jeweils 3 Kopien innerhalb der nächsten 5 Jahre angefertigt worden seien. Dies würde bedeuten, dass im Jahr 100 schon 16 Exemplare im Umlauf gewesen sind (die bereits bestehenden 4 Exemplare + 12 neue Kopien). Diese Exemplare wären dann natürlich nicht an einem gemeinsamen Ort aufbewahrt, sondern in alle möglichen Länder verteilt worden.

Nach demselben Rechenschema erhalten wir für das Jahr 105 ganze 64 Exemplare, für das Jahr 110 bereits 256 Exemplare. Wenn nun jemand, aus welchen Gründen auch immer, im Jahr 110 den Inhalt des Johannes-Evangeliums hätte ändern wollen, so hätte er zugleich einen Großteil der 256 Exemplare, die über die ganze Welt zerstreut waren, mitändern oder zumindest zerstören müssen, damit »seine« Version des Johannes-Evangeliums sich durchsetzt. Ich denke, so etwas ist äußerst unwahrscheinlich.

Realistisch begründen könnte man eine bewusste Fälschung demnach nur sehr bald nach der Abfassung des Urtextes. Innerhalb der ersten 5 Jahre müssten nach unserem Gedankenexperiment ja »nur« 4 Exemplare manipuliert werden. Da aber selbst diese 4 Exemplare möglicherweise hunderte oder tausende von Kilometern entfernt voneinander lagerten, scheint auch diese Theorie ziemlich unwahrscheinlich. Bedenkt man nun noch, dass die Abschriften in christlichen Gemeinden verwahrt wurden und, gemäß der Lehre des NT, Lügner das Reich Gottes nicht erben, sondern verdammt werden, so erscheint es geradezu absurd, wenn man unterstellen wollte, dass in eben diesen christlichen Gemeinden die Fälschungen stattgefunden hätten.

Hier mag nun jemand einwenden: »Meinetwegen, die Überlieferung des Johannes-Evangeliums scheint nicht wirklich angreifbar, aber für die anderen Schriften des NT gibt es nicht so gute und frühe Manuskripte. Da wurde bestimmt einiges verfälscht.« Antwort: »Dann nimm dir nur das Johannes-Evangelium zur Hand und übergehe den kompletten Rest des NT. Du wirst darin alles finden, was zur Erlangung der Seligkeit notwendig ist.«

Zitate von Textforschern




Kurt Aland, Mitherausgeber des bekannten Novum Testamentum Graece, erklärt im Hinblick auf die Überlieferungsqualität des NT nach jahrzehntelanger Forschung: »Der Text des Neuen Testaments ist hervorragend überliefert, besser als der jeder anderen Schrift der Antike; die Aussicht, dass sich Handschriften finden, die seinen Text grundlegend verändern, ist gleich Null.«

Sir Frederic Kenyon, ehemaliger Direktor und Bibliotheksleiter des Britischen Museums, sagte: »Die Zeitspanne zwischen der Datierung der ursprünglichen Texte und der frühesten erhaltenen Belege ist so klein, daß sie vernachlässigt werden kann, womit uns die letzte Grundlage für jeden Zweifel daran entzogen ist, daß der Text der Heiligen Schrift im wesentlichen genauso überliefert wurde, wie er ursprünglich lautete. Damit können sowohl die Authentizität als auch die weitgehende Unverfälschtheit der Schriften des Neuen Testaments als endgültig erwiesen gelten.«

Carsten Peter Thiede, Historiker und Papyrologe, meinte: »Kein historischer Text über ein Ereignis der Antike ist so gut und so früh bezeugt wie das Neue Testament.«

Fazit

 

Ich habe versucht, einen möglichst objektiven Überblick bezüglich der Überlieferungsqualität des NT zu geben. Wie schon erwähnt, war die Anzahl vorhandener Manuskripte zur Reformationszeit bedeutend geringer als heute. Waren nun Luther und die meisten Gelehrten dieser Zeit naive und leichtgläubige Menschen, da sie auf den Bibeltext vertrauten? Ich denke nicht. Es erscheint ja nur logisch, dass, wenn es Gott gibt, er auch für eine unverfälschte Überlieferung des Bibeltextes sorgen kann und wird.

Zudem ist der Mensch von Gott mir Vernunft und Gewissen begabt, wodurch er imstande ist geistige Wahrheit zu erkennen. Der Apostel Paulus schreibt beispielsweise im Römerbrief: »Sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so daß sie keine Entschuldigung haben.« (Röm 1,20) Paulus ist hier also der Meinung, dass ein Mensch durch bloßes Nachdenken über die Natur und den Kosmos zu dem Wissen gelangen kann, dass es einen Schöpfer geben muss.

Paulus geht sogar noch weiter, wenn er sagt: »Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, daß das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen.« (Röm 2,1415) Demnach ist das Gesetz Gottes in die Herzen der Menschen geschrieben, was uns auch unser Gewissen bezeugt. Jeder Mensch auf der Welt weiß zum Beispiel, dass es falsch ist, Säuglinge zu quälen. Jeder Mensch weiß auch, dass es falsch ist, andere zu belügen. Man muss sich dazu nur die Frage stellen: Was würde ich empfinden, wenn mich jemand belügt? Unsere eigene Reaktion, wenn wir angelogen werden, offenbart, dass wir dies instinktiv als Unrecht empfinden, indem wir zum Beispiel wütend werden oder dem Gegenüber Vorwürfe machen.

Unser Gewissen, das eine Art moralischer Kompass ist, kann uns auch die Wahrheit der Bibel bestätigen, wenn man sich auf eine unvoreingenommene Prüfung einlässt. Jesus selbst hat gesagt: »Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede.«

Lieber Leser, ich will dich ernstlich bitten die Nachricht des NT einmal unvoreingenommen zu prüfen, denn es ist von höchster Wichtigkeit. Der Mensch hat nämlich die Fähigkeit zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, und auch den freien Willen dem einen oder anderen zu folgen. Das unterscheidet den Menschen, neben vielen anderen Dingen, so grundsätzlich von der Tierwelt. Hier mögen nun einige Sturm laufen und sagen, der Mensch sei doch auch nur ein Tier. Ehrlich gesagt scheint mir das ein ziemlich verzweifelter Versuch zu sein, sich seiner eigenen Verantwortung zu entledigen.

Am Ende der Tage wird jeder Mensch Rechenschaft über sein Leben ablegen müssen, wie zum Beispiel Paulus bezeugt: »Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse.« (2Kor 5,10) Auch König Salomo macht es unmissverständlich klar: »Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse.« (Pred 12,14)

An diesem Tag wird es nur zwei Gruppen von Menschen geben: Jene, die Jesus Christus geglaubt haben, und jene, die seine Worte in den Wind geschlagen haben. Zu den Ersteren wird Jesus Christus dann sagen: »Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt!« (Mt 25,34) Die Letzteren werden dann die unerträglichen Worte hören müssen: »Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist!« (Mt 25,41)

Also: Bringe dein Leben vor Gott in Ordnung, ehe es zu spät ist! Prüfe ernsthaft, was ich geschrieben habe, und vertraue nicht blind darauf was andere Menschen sagen – mögen sie noch so angesehen oder mit akademischen Titeln geschmückt sein. Denn Paulus schreibt: »So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.«


[1] Es gibt sogar heute noch aktuelle Übersetzungen des NT, die den Text des Erasmus, den sogenannten Textus Receptus, als Grundlage haben. Hier wären z. B. die Schlachter 2000 Übersetzung oder das NT von Jantzen zu nennen.
[2] Konstantin der Große war von 306 bis 337 römischer Kaiser.

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