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Lieber Leser,
die Vorstellung, dass unsere heutige Bibel durch einen
längeren Überlieferungsprozess verfälscht wurde, ist sehr verbreitet. Zum
Beispiel ist es im Islam ausgemachte Sache, dass sowohl das Alte als auch das
Neue Testament bewusst verfälscht worden seien. Ähnliche Behauptungen werden
von Bestsellerautoren wie Michael Baigent (Die
Gottesmacher) oder Dan Brown (Sakrileg)
verbreitet.
Häufig wird in diesem Zusammenhang auch das Stille-Post Argument gebracht: Bei
Stille-Post denkt sich aus einer Gruppe die Person A einen Satz aus und sagt
diesen der Person B leise ins Ohr. Person B wiederum sagt den Satz Person C ins
Ohr, und so weiter. Meist kommt dann am Ende ein völlig anderer Satz heraus, als
ihn Person A sich ursprünglich ausgedacht hat. Dies kann daran liegen, dass
eine Person nicht richtig verstanden hat, was ihr ins Ohr gesagt wurde, und
deshalb einen verfälschten Satz weitergibt. Möglich ist auch, dass eine Person
gar bewusst etwas anderes weitergibt, als was ihr gesagt wurde. Auf dieselbe
Weise wie der Anfangssatz bei Stille-Post verfälscht wurde, sei auch der Inhalt
des Neuen Testaments über die Jahrhunderte verfälscht worden. Das klingt
zunächst plausibel – aber ist es das auch tatsächlich?
Abfassungszeit des Neuen Testaments
Das Neue Testament bildet zusammen mit dem Alten Testament
den Inhalt der Bibel. Das NT ist sozusagen der zweite Teil der Bibel (nach dem
AT) und umfasst insgesamt 27 Bücher von 8 Autoren, darunter zum Beispiel die
Apostel Matthäus, Petrus und Paulus oder der Evangelist Lukas. Inhaltlich
beginnt es mit den vier Evangelien (Lebensgeschichte und Wirken Jesu) und der
Apostelgeschichte, umfasst dann im Wesentlichen noch Lehrbriefe an damalige
Gemeinden und endet mit der Offenbarung des Johannes. Die einzelnen Bücher
wurden zwischen 50 n. Chr. (Jakobusbrief) und 95 n. Chr. (Offenbarung des
Johannes) geschrieben. Der Tod Jesu ereignete sich um das Jahr 30 n. Chr.
Sämtliche Bücher des NT wurden also recht zeitnah nach den Ereignissen
geschrieben und deren Abfassungszeit liegt durchweg im Zeitraum der
Augenzeugengeneration.
Schon von der Apostelzeit an wurden Schriften von Häretikern
wissentlich verfälscht. Dies geht zum Beispiel aus 2Thessalonicher 2,2 hervor, wo Paulus schreibt: »Lasst euch nicht so schnell in eurem
Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken jagen […] durch einen angeblich
von uns stammenden Brief.« oder auch aus 2Korinther 4,2: »Wir lehnen
die schändlichen Heimlichkeiten ab; wir gehen nicht mit Hinterlist um und
fälschen auch nicht das Wort Gottes.«
Es war daher von großer Wichtigkeit, Gewissheit in der Frage
zu erlangen, welche Schriften wirklich authentisch sind und welche nicht. Einen
Katalog der als authentisch angesehenen Schriften findet man daher schon früh
bei verschiedenen Kirchenvätern. Schließlich wurde 393 n. Chr. auf der Synode
von Hippo die Kanonizität der verschiedenen Bücher des NT festgestellt. Die Betonung liegt auf festgestellt, nicht festgelegt. Es gab schon lange zuvor weitgehend
Konsens darüber, welche Schriften wirklich authentisch sind. Nur bei einigen
wenigen gab es unterschiedliche Ansichten.
Überlieferung des Neuen Testaments
Die Urschriften (sog. Autographen) der Bücher des NT sind
nicht erhalten geblieben. Wir können aber auf eine beeindruckende Zahl von
Abschriften (Manuskripte) zurückgreifen. Gemäß Lennox gibt es 5664 vollständige
oder Teilmanuskripte des NT im griechischen Urtext; über 9000 weitere
Manuskripte liegen in Form von frühen Übersetzungen ins Lateinische, Syrische,
Koptische usw. vor. Daneben finden sich in den Schriften der frühen
Kirchenväter 38 289 Zitate aus dem NT. Selbst wenn keine einzige Abschrift des
NT erhalten geblieben wäre, könnte man den Inhalt fast vollständig (bis auf 11
Verse) aus den Zitaten der Kirchenväter rekonstruieren.
Zum Vergleich: Das antike säkulare Werk, für das am meisten
Belegmaterial vorliegt, ist Homers Ilias
mit 643 Manuskripten. Die Zeitspanne zwischen dem Original und dem ersten bis
heute erhaltenen Manuskript beträgt bei der Ilias ca. 1000 Jahre, beim NT sind
es etwa 250 Jahre. Weitere Schriften, zum Beispiel von antiken Philosophen wie
Platon, sind noch weitaus schlechter bezeugt als die Ilias – und trotzdem
zweifelt niemand an deren Authentizität. Das NT dagegen ist von allen Seiten
unter Beschuss. Hier wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen – vermutlich
weil der Inhalt vielen Menschen einfach zu anstößig ist.
Wichtige Manuskripte des Neuen Testaments
Nachfolgend werden einige wichtige Manuskripte des NT
aufgelistet:
- Papyrus 46: Enthält fast alle Paulusbriefe und wird allgemein auf das Jahr 175–225 n. Chr. datiert. Der koreanische Forscher Young Kyu Kim datiert Papyrus 46 nach eingehender Untersuchung auf 75–100 n. Chr.
- Papyrus 66: Enthält den größten Teil des Johannes-Evangeliums und wird allgemein auf 150–200 n. Chr. datiert. Herbert Hunger, ehemaliger Direktor der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, datierte Papyrus 66 auf 125 n. Chr.
- Papyrus 52: Ist ein etwa handtellergroßes Fragment und enthält Teile der Verse von Johannes 18,31 bis Johannes 19,3. Es wird allgemein auf das Jahr 125 n. Chr. datiert.
- Papyrus 75: Enthält jeweils die Hälfte des Lukas- und des Johannes-Evangeliums und wird allgemein auf 200 n. Chr. datiert.
- Papyrus 64 / Papyrus 67: Enthält einige Verse aus Matthäus 26 und wird allgemein auf 200 n. Chr. datiert. Der Papyrologe Carsten-Peter Thiede datierte Papyrus 64 / Papyrus 67 auf vor 66 n. Chr.
- Papyrus 45: Enthält Teile aller vier Evangelien und der Apostelgeschichte und wird auf 250 n. Chr. datiert.
- Codex Sinaiticus: Enthält unter anderem das gesamte NT und wird auf 330–360 n. Chr. datiert.
- Codex Vaticanus: Enthält unter anderem weite Teile des NT und wird auf 325–350 n. Chr. datiert.
Bedenkt man, dass das Johannes-Evangelium ursprünglich um 90
n. Chr. geschrieben wurde und wir mit Papyrus 66 ein fast vollständiges
Manuskript aus 150–200 n. Chr. haben, so erscheint es absurd, annehmen zu
wollen, dass der Text innerhalb von maximal 60–110 Jahren durch Abschreibfehler
großartig verfälscht worden sei. Man kann daher davon ausgehen, dass Papyrus 66
den Urtext des Johannes-Evangeliums getreu widergibt. Andernfalls müsste man
eine mutwillige Fälschung unterstellen, für die es wohl keine Belege gibt.
Neutestamentliche Textkritik
Die neutestamentliche Textkritik beschäftigt sich mit der
Rekonstruktion des ursprünglichen Bibeltextes aus den vorhandenen Abschriften.
Dabei werden durch Vergleiche der Abschriften untereinander etwa Schreibfehler,
Wortauslassungen, Worteinfügungen oder ähnliches korrigiert. Ein anschauliches
Beispiel soll dies verdeutlichen.
Die nachfolgenden Sätze seien jeweils aus einem Diktat von
Schülern entnommen, die Deutsch als Fremdsprache lernen. Die Aufgabe bestehe
nun darin, aus diesen Sätzen das Original des Lehrers zu rekonstruieren.
- Der Mann ging inhs schöne Haus.
- Dr Mann ins Haus.
- Der Mann ging durchs Hxus.
- Der Frau geht ins Haus.
Obwohl jeder einzelne dieser Sätze Fehler enthält (Rechtschreibung,
Grammatik, Auslassung, Einfügung, Sinnänderung) können wir ohne Probleme den
ursprünglichen Satz rekonstruieren – nämlich: Der Mann ging ins Haus. Ähnlich wird in der Textkritik auch
verfahren, jedoch sind die Abschriften des NT bei weitem nicht so stark
verfälscht wie in unserem Beispiel, und häufig hat man auch eine viel größere
Anzahl von Textzeugen als in unserem Beispiel.
Vergleicht man ein NT, das auf dem aktuellen Stand der
Forschung basiert (z. B. Elberfelder Übersetzung), mit dem NT der Luther-Bibel
von 1545, so wird man inhaltlich praktisch keinen Unterschied feststellen. Das
heißt, dass das NT der Reformationszeit praktisch identisch war mit dem
heutigen. Das ist bemerkenswert, da Luther bei seiner Übersetzung auf das
griechische Neue Testament von Erasmus von Rotterdam zurückgriff, Erasmus aber
nur einige wenige Handschriften vorlagen. Aber selbst diese wenigen, späten
Handschriften waren inhaltlich weitgehend identisch mit dem NT, das wir heute
haben.[1] Erasmus,
Luther und viele andere hätten mit größerem Recht die Überlieferungsqualität
des NT infrage stellen können, da ihnen nur wenige Handschriften vorlagen. Sie
taten es aber nicht – und wie wir heute wissen, haben sie gut daran getan.
Fälschungsvorwürfe
Es gibt den Vorwurf, dass Kaiser Konstantin[2],
als das Christentum zur Staatsreligion wurde, die Bibeln zensieren ließ. In
diesem Zusammenhang habe er Jesus Christus zum Sohn Gottes erhoben, davor sei
die Gottheit Jesu in der Christenheit unbekannt gewesen. Dieses Argument ist
sehr leicht zu entkräften: Papyrus 66 enthält, wie schon angesprochen, weite
Teile des Johannes-Evangeliums und wird auf spätestens 200 n. Chr. datiert.
Selbstverständlich wird Jesus Christus auch in dieser sehr alten Handschrift
als der dargestellt, der er ist: Menschgewordener Sohn Gottes.
Anhand von Papyrus 66 können wir uns auch die Frage stellen:
Inwiefern wäre es denn überhaupt möglich gewesen, dass sich eine Verfälschung
des Bibeltextes in die Überlieferung hätte einschleichen können? Papyrus 66
wurde etwa 60–110 Jahre nach der Urschrift angefertigt. In dieser kurzen
Zeitspanne ist eine nennenswerte Verfälschung durch Abschreibfehler
auszuschließen. Sollte es daher eine Verfälschung innerhalb dieser Zeitspanne
gegeben haben, so müsste diese auf einer mutwilligen Fälschung beruhen. Wir
stellen dazu nun das folgende Gedankenexperiment an:
Nehmen wir an, der Apostel Johannes hätte sein Evangelium im
Jahr 90 abgefasst, was das allgemein akzeptierte Datum ist. Nehmen wir weiter
an, dass von dieser Urschrift innerhalb von 5 Jahren 3 handschriftliche Kopien
durch Abschreiber angefertigt wurden. Es hätte dann im Jahr 95 also insgesamt 4
Exemplare des Johannes-Evangeliums gegeben (1 Urschrift + 3 Kopien). Gehen wir
weiter davon aus, dass auch von diesen 4 Exemplaren jeweils 3 Kopien innerhalb
der nächsten 5 Jahre angefertigt worden seien. Dies würde bedeuten, dass im
Jahr 100 schon 16 Exemplare im Umlauf gewesen sind (die bereits bestehenden 4
Exemplare + 12 neue Kopien). Diese Exemplare wären dann natürlich nicht an einem
gemeinsamen Ort aufbewahrt, sondern in alle möglichen Länder verteilt worden.
Nach demselben Rechenschema erhalten wir für das Jahr 105
ganze 64 Exemplare, für das Jahr 110 bereits 256 Exemplare. Wenn nun jemand,
aus welchen Gründen auch immer, im Jahr 110 den Inhalt des Johannes-Evangeliums
hätte ändern wollen, so hätte er zugleich einen Großteil der 256 Exemplare, die
über die ganze Welt zerstreut waren, mitändern oder zumindest zerstören müssen,
damit »seine« Version des Johannes-Evangeliums sich durchsetzt. Ich denke, so
etwas ist äußerst unwahrscheinlich.
Realistisch begründen könnte man eine bewusste Fälschung
demnach nur sehr bald nach der Abfassung des Urtextes. Innerhalb der ersten 5
Jahre müssten nach unserem Gedankenexperiment ja »nur« 4 Exemplare manipuliert
werden. Da aber selbst diese 4 Exemplare möglicherweise hunderte oder tausende
von Kilometern entfernt voneinander lagerten, scheint auch diese Theorie
ziemlich unwahrscheinlich. Bedenkt man nun noch, dass die Abschriften in
christlichen Gemeinden verwahrt wurden und, gemäß der Lehre des NT, Lügner das
Reich Gottes nicht erben, sondern verdammt werden, so erscheint es geradezu
absurd, wenn man unterstellen wollte, dass in eben diesen christlichen
Gemeinden die Fälschungen stattgefunden hätten.
Hier mag nun jemand einwenden: »Meinetwegen, die
Überlieferung des Johannes-Evangeliums scheint nicht wirklich angreifbar, aber
für die anderen Schriften des NT gibt es nicht so gute und frühe Manuskripte.
Da wurde bestimmt einiges verfälscht.« Antwort: »Dann nimm dir nur das
Johannes-Evangelium zur Hand und übergehe den kompletten Rest des NT. Du wirst
darin alles finden, was zur Erlangung der Seligkeit notwendig ist.«
Zitate von Textforschern
Kurt Aland, Mitherausgeber des bekannten Novum Testamentum
Graece, erklärt im Hinblick auf die Überlieferungsqualität des NT nach
jahrzehntelanger Forschung: »Der Text des
Neuen Testaments ist hervorragend überliefert, besser als der jeder anderen
Schrift der Antike; die Aussicht, dass sich Handschriften finden, die seinen
Text grundlegend verändern, ist gleich Null.«
Sir Frederic Kenyon, ehemaliger Direktor und
Bibliotheksleiter des Britischen Museums, sagte: »Die Zeitspanne zwischen der Datierung der ursprünglichen Texte und der
frühesten erhaltenen Belege ist so klein, daß sie vernachlässigt werden kann,
womit uns die letzte Grundlage für jeden Zweifel daran entzogen ist, daß der
Text der Heiligen Schrift im wesentlichen genauso überliefert wurde, wie er
ursprünglich lautete. Damit können sowohl die Authentizität als auch die
weitgehende Unverfälschtheit der Schriften des Neuen Testaments als endgültig
erwiesen gelten.«
Carsten Peter Thiede, Historiker und Papyrologe, meinte: »Kein historischer Text über ein Ereignis
der Antike ist so gut und so früh bezeugt wie das Neue Testament.«
Fazit
Ich habe versucht, einen möglichst objektiven Überblick
bezüglich der Überlieferungsqualität des NT zu geben. Wie schon erwähnt, war
die Anzahl vorhandener Manuskripte zur Reformationszeit bedeutend geringer als
heute. Waren nun Luther und die meisten Gelehrten dieser Zeit naive und
leichtgläubige Menschen, da sie auf den Bibeltext vertrauten? Ich denke nicht.
Es erscheint ja nur logisch, dass, wenn es Gott gibt, er auch für eine
unverfälschte Überlieferung des Bibeltextes sorgen kann und wird.
Zudem ist der Mensch von Gott mir Vernunft und Gewissen
begabt, wodurch er imstande ist geistige Wahrheit zu erkennen. Der Apostel
Paulus schreibt beispielsweise im Römerbrief: »Sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird
seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so daß
sie keine Entschuldigung haben.« (Röm 1,20) Paulus ist hier also der
Meinung, dass ein Mensch durch bloßes Nachdenken über die Natur und den Kosmos
zu dem Wissen gelangen kann, dass es einen Schöpfer geben muss.
Paulus geht sogar noch weiter, wenn er sagt: »Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht
haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das
Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, daß das Werk
des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt,
dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch
entschuldigen.« (Röm 2,14–15)
Demnach ist das Gesetz Gottes in die Herzen der Menschen geschrieben, was uns
auch unser Gewissen bezeugt. Jeder Mensch auf der Welt weiß zum Beispiel, dass
es falsch ist, Säuglinge zu quälen. Jeder Mensch weiß auch, dass es falsch ist,
andere zu belügen. Man muss sich dazu nur die Frage stellen: Was würde ich empfinden, wenn mich jemand
belügt? Unsere eigene Reaktion, wenn wir angelogen werden, offenbart, dass
wir dies instinktiv als Unrecht empfinden, indem wir zum Beispiel wütend werden
oder dem Gegenüber Vorwürfe machen.
Unser Gewissen, das eine Art moralischer Kompass ist, kann
uns auch die Wahrheit der Bibel bestätigen, wenn man sich auf eine
unvoreingenommene Prüfung einlässt. Jesus selbst hat gesagt: »Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von
dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er
erkennen, ob diese Lehre von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede.«
Lieber Leser, ich will dich ernstlich bitten die Nachricht
des NT einmal unvoreingenommen zu prüfen, denn es ist von höchster Wichtigkeit.
Der Mensch hat nämlich die Fähigkeit zwischen Gut und Böse zu unterscheiden,
und auch den freien Willen dem einen oder anderen zu folgen. Das unterscheidet
den Menschen, neben vielen anderen Dingen, so grundsätzlich von der Tierwelt.
Hier mögen nun einige Sturm laufen und sagen, der Mensch sei doch auch nur ein
Tier. Ehrlich gesagt scheint mir das ein ziemlich verzweifelter Versuch zu
sein, sich seiner eigenen Verantwortung zu entledigen.
Am Ende der Tage wird jeder Mensch Rechenschaft über sein
Leben ablegen müssen, wie zum Beispiel Paulus bezeugt: »Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar
werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut
oder böse.« (2Kor 5,10) Auch König Salomo macht es unmissverständlich klar:
»Gott wird jedes Werk vor ein Gericht
bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse.« (Pred 12,14)
An diesem Tag wird es nur zwei Gruppen von Menschen geben:
Jene, die Jesus Christus geglaubt haben, und jene, die seine Worte in den Wind
geschlagen haben. Zu den Ersteren wird Jesus Christus dann sagen: »Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters,
und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt!« (Mt 25,34)
Die Letzteren werden dann die unerträglichen Worte hören müssen: »Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in
das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist!« (Mt 25,41)
Also: Bringe dein Leben vor Gott in Ordnung, ehe es zu spät
ist! Prüfe ernsthaft, was ich geschrieben habe, und vertraue nicht blind darauf
was andere Menschen sagen – mögen sie noch so angesehen oder mit akademischen
Titeln geschmückt sein. Denn Paulus schreibt: »So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.«
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